Warum musste Jesus sterben?

Von Neil Earle

Diese Frage kam mir wieder in den Sinn, als ich in meiner Gemeinde an einer Besprechung des Predigerteams teilnahm, um uns gemeinsam auf die Karwoche – Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag – und Ostern vorzubereiten.

Neulich erzählte mir ein Freund, dass seine kluge junge Tochter ihm dieselbe Frage ausgerechnet in einem Dairy Queen (Restaurant einer amerikanischen Fastfood-Kette) gestellt habe. Mit einer oberflächlichen Antwort wolle sie sich nicht zufriedengeben!

Es handelt sich um eine bedeutendere Frage, als Sie vielleicht denken. Denn wenn Gott alles tun kann, warum kann er dann nicht einfach mit einer Handbewegung sagen „Ich vergebe dir“ und die Vergangenheit ruhen lassen?

Gottes Heiligkeit steht auf dem Spiel
Natürlich ist dieser Ansatz nicht so einfach, wie er klingt. Eine Sache, die wir Menschen oft vergessen, ist die biblische Offenbarung von Gottes HeiligkeitWenn wir uns dazu den absolut tief verwurzelten Katalog des menschlichen Bösen vor Augen halten, der jeden Tag in unseren Nachrichten der vermeintlichen Güte Gottes gegenübergestellt wird, das zügellose Böse, das die Erde in den letzten Jahrtausenden entweiht hat, dann ist es für Gottgläubige unerlässlich, denen antworten zu können, die fordern, dass es eine Art von Gerechtigkeit für all jene geben muss, die einen schrecklichen Tod gestorben sind ... und jene, die einen solchen auch heute noch erleiden.

Wo bleibt da die Gerechtigkeit? Innerlich sehnen wir uns alle danach, vor allem, wenn uns Ungerechtigkeit widerfährt. Ein Lehrer würde einen Aufstand in der Schule hervorrufen, wenn er der ganzen Klasse eine Eins gäbe – den Faulenzern, den Miesepetern, den Schnöseln und den Abwesenden, die nicht einmal zum Unterricht erscheinen. Wir haben es einerseits mit Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit zu tun und andererseits stehen seine Barmherzigkeit und sein Mitgefühl dem gegenüber. Wie passt das zusammen?

Wenn wir der Ungerechtigkeit freien Lauf lassen, so wird das etwas in uns verletzen, da es gegen die Art und Weise verstößt, wie die Dinge sein sollten.

Aber zurück zur Frage.

Wann soll man vergeben ... oder wann nicht!
Ein christlicher Lehrer hat es so formuliert: „Es gibt kein schwierigeres Problem auf der Welt als das der Vergebung! Wie kann man Strafe erlassen, ohne die Sünde kleinzureden? Wie kann man ein Unrecht verzeihen und doch das Recht wahren? Wie kann man den Schuldigen wiederherstellen und ihn dazu als Täter lehren, sein Vergehen zu hassen?“

Das ist der Casus knacksus – oder eigentlich gibt es mehrere davon. Alle Eltern stehen mit ihren Kindern gelegentlich vor diesem Dilemma. Die Bibel zeigt einen Gott, der gegenüber dem menschlichen Bösen und Unrecht nie gleichgültig ist. Er ist jeden Tag zornig über die Sünden böser Menschen (Ps 7,12). Die Gleichnisse Jesu spiegeln diesen flammenden Sinn für Gottes Gerechtigkeit wider (Mt 18,32, 21,40). Wenn wir diese Seite Gottes übersehen, vergessen wir vielleicht, uns an ihn und seine liebevolle Fürsorge zu wenden, wenn wir das nächste Mal selbst ungerechtes Leid erfahren.

Ich kann meinem unvorsichtigen Nachbarn verzeihen, der seinen Hund versehentlich in unser schönes Wohnzimmer gelassen hat und ein Chaos angerichtet hat, aber was …, wenn es schon wieder passiert ist ... hm.

Klarstellung erforderlich
Dieser Hintergrund ist notwendig, um die Frage zu beantworten, warum Jesus sterben musste. Christliche Lehrer haben dieses Thema jahrhundertelang unter dem Begriff „Mysterium der Sühnung“ diskutiert. Weise Männer (sowie einige unkluge) haben über die Jahrhunderte hinweg mit diesem Thema gerungen und dabei erstaunliche Fortschritte erzielt, obwohl letztlich immer ein Gefühl des Unerklärlichen bleibt.

Sühne klingt sehr theologisch (was zutrifft), aber es geht hierbei um eine zentrale christliche Lehre. Der angesehene schottische Theologe Thomas F. Torrance definiert Sühne bzw. Sühnung [engl. Atonement] als „[das] persönliche Eingreifen Gottes in Christus, das die Welt mit Gott versöhnt und sie wieder in die Einheit mit Gott bringt“. In dem englischen Wort Atonement steckt der Gedanke, „eins“ [one] zu sein, und Jesus wird in Römer 5,11 als derjenige beschrieben, durch den wir die Versöhnung empfangen haben. Einige Übersetzungen nennen ihn „das Sühneopfer“ nach der Aussage des Paulus in Römer 3,25.

Der blutige Tod des Gottessohnes vor den Toren Jerusalems in den 30er Jahren n. Chr. hat das christliche Denken in verschiedene Richtungen gelenkt. Die frühe Kirche betonte das Thema Christus Victor. Jesus wurde am Kreuz nicht besiegt, sondern triumphierte und besiegte auf spektakuläre Weise seine bösartigen Feinde, indem er „durch den Tod hindurchging und das Grab durch die Auferstehung verließ“. Laut den Worten des Paulus hat Jesus „ die Mächte und Gewalten entwaffnet und sie zu offener Schande gebracht, indem er über sie triumphierte“ (Kol 2,15).

Der siegreiche zweite Adam
Für diejenigen, die wie Petrus und Johannes gesehen hatten, wie ihr geliebter Lehrer in einer öffentlichen Hinrichtung gedemütigt und scheinbar besiegt wurde, war dies eine der wichtigsten Lehren aus dem blutigen Sühneopfer Jesu. Aber Paulus erklärte weiter, dass nicht nur die Römer und die Jerusalemer Hierarchie durch Jesu Tod und Auferstehung gestürzt wurden. Nein, auch die unsichtbaren Mächte hinter ihnen wurden besiegt. Sein Sieg war kosmisch, weshalb Epheser 6,12 auf den realeren Kampf gegen „die geistigen Mächte des Bösen in den himmlischen Orten“ hinweist (Eph 6,12 KJV).

Nicht nur die Römer, sondern auch die Sünde und der Tod als bösartige Mächte wurden besiegt, auch wenn ihre absehbar endenden Gegenangriffe uns noch immer bedrängen.

Diese frühe Erklärung des Todes Jesu wiegt schwer, vor allem in Ländern wie Nordkorea und Iran, wo es noch immer Unterdrückung und Verfolgung gibt. Ende des 2. Jahrhunderts erklärte ein Bischof in Südfrankreich dieses „Aufeinandertreffen von Gewalten“ aus einer etwas anderen, weniger machtorientierten Perspektive. Irenäus betonte Jesus als den zweiten Adam. Unsere Welt, die durch Adams Sünde zu einer gefallenen Welt wurde, erhielt durch Christus, den zweiten Adam, neue Hoffnung. Jesus durchlief alle Phasen des menschlichen Lebens, starb und stand siegreich aus dem Grab auf. Die Segnungen dieser siegreichen Auferstehung werden auf uns heute übertragen, die wir „in Christus“ leben und uns auf die volle Einheit mit ihm im Reich Gottes freuen, das noch in seiner vollen Ausprägung kommen wird.

Die Lehre des Irenäus hatte viel für sich. Sie hob die himmlische Rolle Jesu hervor und wurde als biblischer angesehen als die Lösegeldtheorie aus Alexandria. Dort spekulierte ein Kirchenvater namens Origenes (185-255), dass der Tod Christi das Lösegeld sei, das an Satan für unsere Erlösung gezahlt wurde. Satan tötete den Herrn, war aber durch die Auferstehung Jesu der endgültige Verlierer. Da Jesus seinen Tod als Lösegeld bezeichnete (Mk 10,45), erscheint Gott in dieser Sichtweise eher als genialer Hintergrundlenker denn als liebender Vater. Sogar Martin Luther war eine Zeit lang von dieser Idee eingenommen.

In seiner Rolle als Sühneopfer hatte Jesus, der ewige Sohn, beschlossen, stellvertretend für uns schwerstes Leid auf sich zu nehmen. Diese Betonung des Todes Jesu wurde im Mittelalter von einem anderen Bischof namens Anselm weiter ausgearbeitet. Anselms Genugtuungstheorie“ war für Menschen, die im Europa des 12. Jahrhunderts in einer Obrigkeit/Untertan-Beziehung lebten, sinnvoll. Sie lautete folgendermaßen: Durch unsere Sünden hatten wir viele Schulden bei Gott, die gesühnt werden mussten. Jesus, der zweite Adam, kam, um ein vollkommenes Leben zu führen, und erließ nicht nur unsere Schuld, sondern sammelte auch „Verdienstpunkte“, die auf unsere individuellen Fälle angewendet werden konnten.

Genugtuung schaffen ... und mehr
An dieser Lehre ist insofern etwas Wahres dran, als sie die menschliche Sünde und das menschliche Versagen ins Blickfeld rücken. Der Nachteil war, dass sie nicht nur dazu neigte, den Vater als strengen Meister gegen den erlösenden Sohn in Stellung zu bringen, sondern auch die Vorstellung verstärkte, dass einzelne Christen durch eifrigen Dienst an der Mutter Kirche irgendwie „Verdienstpunkte“ bei Gott erwerben könnten. Im Gegensatz dazu haben einige Theologen das Werk Christi am Kreuz nicht als einen Akt der Rache oder des Zorns Gottes betrachtet, sondern als einen höchsten Akt der Liebe, der zeigt, wie weit Gott gegangen ist, um uns vor uns selbst, der Sünde und dem Tod zu retten. Dies wird als Theorie des moralischen Einflusses bezeichnet, d. h. am Kreuz gab Gott der Welt eine Demonstration seiner Barmherzigkeit und Liebe, und dies soll uns dazu bewegen, Gott in Liebe und Dankbarkeit für seine rettenden Taten in Christus anzunehmen.

Diese Sichtweise hat sich bis heute gehalten, da sie Gottes liebende, nicht-zwingende Natur ins Spiel bringt und Gott den Vater sozusagen von jeder Vorstellung von Gott als zornigem, rachsüchtigem Vollstrecker befreit. Später griff die Regierungstheorie von der Versöhnung dies auf, indem sie zeigte, dass Gott seine Fairness und Gerechtigkeit dadurch zum Ausdruck bringt, dass er ein vollkommenes Leben opfert, das für alle geopfert wird – der Eine für die Vielen. Christus als Gott in Menschengestalt und unser Meister nimmt die Strafe der Sünde auf sich, damit Gott uns allen vergeben kann. Dies ist Gottes Gerechtigkeit, die aus Barmherzigkeit handelt.

Zwar klingt dies auch biblisch, aber wie so viele der vorangegangenen Erklärungen behandelt es das Sühneopfer zu sehr als eine mechanische Transaktion, bei der die Obertöne von Verbrechen und Bestrafung vorherrschen. Auch die Lehre vom moralischen Einfluss lässt die durchdringende Einsicht des Apostels Paulus in die tiefe Sorge des Vaters vermissen, als sein Sohn am Kreuz litt. Während der Kreuzigung herrschte drei Stunden lang Dunkelheit, und wir können nur spekulieren, was das für Vater und Sohn bedeutete. Paulus deutet dies in Römer 8,32 an, wo er auf den Preis hinweist, den sowohl der Vater als auch der Sohn für unsere Befreiung bezahlt haben, wenn er erwähnt, „dass er seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben“.

Anstatt den Vater und den Sohn auf subtile Weise gegeneinander auszuspielen, müssen wir sie beide als an unserer Erlösung beteiligt sehen. Dies führt uns zu der heute gängigen und am meisten akzeptierten Lehre, die aus der revolutionären Umwälzung hervorgegangen ist, die als protestantische Reformation bekannt ist.

Substitution ... Der Gerechte für die Ungerechten
Heute ist die Substitution oder das stellvertretende Sühneopfer in weiten Teilen der protestantischen Welt die gängige Position, um zu erklären, warum Jesus sterben musste. Einige fügen gerne den Begriff „Strafe“ hinzu, andere nicht. Natürlich sind bestimmte Schlüsselideen in der gesamten christlichen Geschichte zentral geblieben. Wir haben gesündigt. Jesus starb als Opfer für die Sünde, der Gerechte für die Ungerechten. Die Schranke zwischen Mensch und Gott wurde beseitigt. Jesus wurde nicht bestraft, er hat sich freiwillig dem Tod unterworfen, um unsere Versöhnung mit Gott zu ermöglichen.

Dies ist der Hintergrund des Slogans, den wir auf Scheunen, Felsen und Werbetafeln sehen: „Christus ist gestorben [in die Welt gekommen], um Sünder zu retten“. Diese einfache Aussage aus 1. Timotheus 1,15 hat viel für sich. Luther gefiel die Botschaft aus 2. Korinther 5,21 (Menge): „Für uns hat ihn [Gott] zum Sündenträger gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit Gottes würden“. Johannes Calvin, der sich auf frühere Arbeiten von Irenäus und anderen berief, sah im Tod Jesu „den wunderbaren Tausch“ . Er fügte hinzu: „Christus wurde, was wir sind, damit wir werden können, was er ist.“ Die stellvertretende Sühne beinhaltet viele Aspekte des reifen christlichen Denkens. Sie verherrlicht das Werk des Sohnes am Kreuz als unser großer Hohepriester, der für uns eintritt, die volle Strafe der Sünde auf sich nimmt, für uns zum Fluch wird und den Tod eines Verbrechers stirbt, damit die Forderungen des Gesetzes und der Gerechtigkeit in vollem Umfang erfüllt werden konnten.

In unserer Zeit hat Thomas F. Torrance erklärt, dass die Vorstellung vom fürbittenden Priestertum Jesu die fast „mechanischen“ Implikationen früherer Ansichten verbessert – dass sein Tod eine Transaktion war, die durchgeführt werden musste, um „die Rechnungsbücher auszugleichen“. Außerdem wird das Sühneopfer nicht mehr mit dem Gerichtssaal verglichen. Hier werden nun die rechtlichen Forderungen gegen uns erfüllt, indem Christus am Kreuz stellvertretend für uns zum Fluch wird. Das verbindet auch Vater und Sohn bei der Verwirklichung unseres gemeinsamen Heils.

„Nun“, so schreibt Thomas T. Torrance, „können wir die geheimnisvollen Elemente von Golgatha in der Innigkeit der Vater-Sohn-Beziehung begreifen, in der der Sohn sich dem Urteil des Vaters unterwirft und mit dem Wohlwollen des Vaters bezeugt wird.“

Dieser letzte Satz ist entscheidend für die Einordnung des Sühnopfers in den noch größeren Rahmen von Gottes letztem Ziel, um „viele Kinder zur Herrlichkeit zu führen“ (Hebr 2,10).

Wie das? Nun, was ist das Wohlgefallen des Vaters? War es der Tod von Jesus?

Versöhnung und mehr
Einmal schrieb mir eine Dame, sie könne nicht verstehen, wieso der Tod Jesu am Kreuz so anders als ein normaler Tod sein solle und an einem besonderen Tag wie Karfreitag gefeiert werden müsse. Der Punkt besteht darin, dass Jesu hingegebenes Leben das des Schöpfers von allem war, der Eine für die Vielen. Ein heiliger Gott, der die menschliche Sünde voraussah, wusste, dass ein Sühneopfer nötig war. So lesen wir von „dem Lamm, das geschlachtet ist von Grundlegung der Welt an“ (Offb 13,8 Schlachter).

Die Sünde ist die Barriere zwischen Gott und uns. In seiner Barmherzigkeit und Gnade schlachtete Gott ein Tier, um Adam und Eva nach ihrem Ungehorsam zu bekleiden – das erste Vergießen von Blut für ein Opfer. Das Thema des Opfers, das sich durch das ganze Alte Testament zieht, bereitet uns auf das Thema der Stellvertretung vor, das heute generell gepredigt wird. Es trägt wesentlich dazu bei, die Absichten Gottes zu verdeutlichen.

Aber was waren Gottes eigentliche Ziele? Selbst wenn Jesus in einer Art Strafgericht gestorben ist oder um die Rechnungsbücher auszugleichen, damit wir freigesprochen werden ... es schien immer, als sei etwas mehr am Werk. Was ist „das Wohlgefallen des Vaters“?

Die Antwort führt uns sogar noch tiefer als die Bereitschaft Jesu, am Kreuz zu sterben, dem Dreh- und Angelpunkt der göttlichen Absichten seines Wirkens.

Auferstehung, Himmelfahrt, Rückkehr: Mission ausgeführt
Jesus ist nicht nur gestorben, sondern auch auferstanden und aufgestiegen, um seinen Platz als ewiger Sohn im Himmel wieder einzunehmen. Das ist das Bild, das in Hebräer 9,11-14 so wunderschön skizziert wird. Aber mehr noch, als er mit seinem eigenen Blut in den Himmel fuhr – symbolisch gesprochen – nahm er auch uns mit in diesem tiefen geistlichen Sinn des Denkens „jenseits des Vorhangs“, den wir im Buch Hebräer sehen.

Paulus bestätigt dies in Epheser 2,4-6. Er schrieb, dass „Gott, der reich an Barmherzigkeit ist, in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht hat – aus Gnade sind wir gerettet – ; und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus“.

In Römer 8,15-17 hat Paulus mit einem Wort am besten zusammengefasst, worum es bei Gottes letztem Ziel geht. Dieses eine Wort ist Adoption. Durch Jesu Tod, Begräbnis, Auferstehung und Himmelfahrt sind wir mit einer neuen Familie verbunden, der himmlischen Familie in Gottes Reich. Deshalb wird Jesus unser Bruder genannt und wir seine Miterben, die Erben des Reiches Gottes, das in seiner ganzen Fülle erst kommen wird, wenn Gottes Plan zur vollen Entfaltung gelangt (Röm 8,15-17).

Erinnern wir uns: Der heilige Gott würde ungerecht handeln, wenn er die menschliche Sünde und das katastrophale Böse einfach „beiseite wischen“ würde. Jesus ist in unsere Finsternis, unsere Sünde und Entfremdung hineingegangen, hat sie am Kreuz freiwillig auf sich genommen, ihren endgültigen Einfluss auf uns aufgehoben und dann die guten Pläne Gottes verwirklicht, indem er uns mit sich in die Familie Gottes aufnahm. Er tat dies, indem er den Heiligen Geist, den Geist der Sohnschaft, als seinen Vertreter sandte, um all dies zu erreichen.

Bei all dem ist das Sinnbild des Kreuzes von zentraler Bedeutung. Es ist ein Werk der Rettung, das wir Menschen verstehen können, selbst wenn wir die begrenzten Analogien des Gerichts- saals und des Rechnungsbuchs wählen. Die kraftvolle, lebensverändernde Botschaft des Kreuzes ist mit der vollen Verwirklichung dessen verbunden, was ein heiliger Gott von Grundlegung der Welt an beabsichtigt hat. Indem er den vollen Angriff des Bösen erlitt, während er unter uns lebte, indem er einen unglaublich schmerzhaften und erniedrigenden Tod erlitt, wurde Jesus zum Bruder aller Leidenden und auch zu ihrem Retter, Erlöser und Wiederhersteller dessen, was Gott von Anfang an im Sinn hatte.

Deshalb hat Gott ihn hoch erhoben und ihm den Vorrang in allen Dingen im Himmel und auf Erden gegeben, und die Erfüllung des Planes Gottes schreitet voran, jetzt und in Ewigkeit, Amen.

Literaturempfehlungen:siehe unter Menü Artikel im Titelverzeichnis:
Unsere Wertschätzung des Opfers Christi von Dr. Joseph Tkach
Stellungnahme zur Strafsubstitution von Santiago Lange
Warum musste Jesus sterben? von Dr. Michael Morrison


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