Was sagt die Bibel über Engel und Dämonen?
Eine wachsende Anzahl von Menschen glaubt an übernatürliche Phänomene. Nach einer Gallup-Umfrage im Jahr 2000 glauben mehr als 30 Prozent der amerikanischen Bevölkerung an Geister (im Jahr 1978 waren es nur 10 Prozent). Eine weitere Gallup-Umfrage im Jahr 2001 zeigte, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung an übersinnliche Heilungen glaubt, und mehr als 40 Prozent glauben, manche Menschen seien vom Teufel besessen.
Unsere sich wandelnde Weltanschauung über das Übernatürliche wird auch durch eine Erfahrung des Psychiaters M. Scott Peck veranschaulicht, wie er sie in seinem Buch „Glimpses of the Devil“ (Flüchtige Blicke auf den Teufel) erzählt. Seine Begegnungen mit Patienten, bei denen traditionelle medizinische und psychologische Behandlungen nicht halfen, brachten ihn dazu, an die Realität von bösen Geistern und in bestimmten Fällen an einen anderen Ansatz zum Heilen zu glauben.
Die Gefahr im Umgang mit dem Übernatürlichen liegt darin, dass man in Extreme verfällt. Ein Extrem besteht beispielsweise darin, jede Begegnung oder jeden Aberglauben bereitwillig als legitim anzunehmen. Ein anderes Extrem besteht darin, alle übernatürlichen Phänomene abzutun, weil sie wissenschaftlich nicht bewiesen werden können.
Christen, die in einer westlichen, naturalistischen Kultur leben, befinden sich in einem Dilemma: Die Bibel setzt die Realität einer übernatürlichen Welt voraus, aber unser Erziehungshintergrund sagt uns, dass sie nicht real ist. Während wir gegenüber der Bibel ein Lippenbekenntnis abgeben, haben wir die Tendenz, das Übernatürliche an das Missionsfeld oder auf die Zeit der Apostel zu verweisen oder wir minimieren seine Aktivität.
Die Heilige Schrift gibt uns Einsicht und Perspektive darüber, was wir in Bezug auf diese Dimension des Lebens glauben und als falsch zurückweisen sollten. Untersuchen wir zwei Kategorien von übernatürlichen Wesen, die in der Heiligen Schrift beschrieben werden: Heilige Engel und gefallene Engel (Dämonen).
Der Begriff Engel ist eine Übersetzung des griechischen Wortes angelos, was „Bote“ bedeutet. Engel sind Geistwesen, die Gott erschuf, um ihm zu dienen und seinem Volk zu helfen. Weil sie Geist sind, haben sie keine physischen Leiber, aber sie können in menschlicher Gestalt erscheinen (Mk 16,5).
Nach der Heiligen Schrift gibt es zehntausende von Engeln (5. Mose 33,2), was einen im Alten Testament häufig für Gott verwendeten Titel erklärt: „Herr der Heerscharen“ [Herr Zebaoth]. Von all diesen Engeln kennen wir nur die Namen von zweien: Gabriel und Michael (Dan 8,16; 10,13). Diese Heere von Engelwesen umgeben unseren Gott und preisen ihn ständig. Durch ihren Lobpreis offenbaren sie seine Herrlichkeit und Reinheit. Als der Prophet Jesaja den himmlischen Thron sah, hörte er Engel verkündigen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll“ (Jes 6,3).
Die heiligen Engel führen auch Missionen für Gott aus. Sie überbringen Menschen Botschaften von Gott (Lk 1,11–19), sie kämpfen gegen dämonische Mächte (Dan 10,13), sie führen Gottes Gericht sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft aus (2. Chr 32,21; Offb 16,1–6), und sie greifen auf spezifische Weise in menschliche Angelegenheiten ein (Apg 5,19).
Engel bieten Gläubigen, die im Werk des Herrn engagiert sind, oft Führung, Unterstützung oder Befreiung. Die Bibel lehrt, dass Engel „dienstbare Geister sind, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen“ (Hebr 1,14). Eine der häufigsten Wege, wie sie fungieren, besteht darin, Gottes Volk zu beschützen (Ps 91,9–11).
Vor einigen Jahren besuchte ich eine Konferenz über Heilung und Spiritualität, die von einer berühmten medizinischen Schule angeboten wurde. Es gab beachtliche Gespräche über gute Geister und verschiedene Formen von geistlicher Erfahrung, aber niemand hat je erwähnt, dass es böse Geister geben mag, die Menschen auf verschiedene Weise Schaden zufügen. Die Bibel hat jedoch eine Menge über gefallene Engel zu sagen – angefangen vom Bericht über den Garten Eden im 1. Buch Mose bis hin zu den letzten Kapiteln im Buch der Offenbarung.
Diese bösen Geister tragen verschiedene, beschreibende Titel: Dämonen, unreine Geister, böse oder gefallene Engel, Mächtige, Gewaltige, Herren der Welt. Sie sind unter einem mächtigen Führer organisiert, einem engelhaften Geistwesen, das in der Bibel als Satan, Belial, oder Teufel bezeichnet wird.
Wie die guten Engel, so sind gefallene Engel Geistwesen, die keinen physischen Leib haben. Obwohl sie mächtig und übernatürlich sind, sind sie limitiert. Sie sind nicht allwissend und können zur gleichen Zeit nicht an mehr als einem Ort sein.
Die Bibel verwendet nicht viel Zeit darauf zu beschreiben, wie diese Engel in Rebellion und Sünde fielen. Ihr Untergang geschah eine geraume Zeit vor dem Garten Eden, da Satan dort in Form einer Schlange, die Eva versucht, gegenwärtig ist (1. Mose 3,1–5). Es ist möglich, dass Jesaja 14,12–15 auf den Fall Satans hinweist: Die Sünde des Stolzes war der Untergang einer Figur, die dort als Morgenstern beschrieben wird.
Stolz und Rebellion treiben Satan und seine Mächte ständig an, sich gegen Gott und seinen Heilsplan zu stellen. Der Verstand der Menschen ist für diese Feinde ein wichtiges Schlachtfeld. Sie haben die Fähigkeit, uns mit falschen Gedanken und Bildern zu verlocken, die zurückgewiesen werden müssen (Mt 4,3; 1Th 3,5). Sie trachten danach, uns zu verführen, Lügen zu glauben. Sie nutzen auch unsere Schwächen und unsere Verwundbarkeit aus, um uns zur Sünde gegen unseren heiligen Gott anzustacheln. Wenn wir beispielsweise eine Neigung für übermäßigen Zorn und Lust haben, arbeiten sie hart daran, diese Leidenschaften in uns zu erregen. Sie können körperliche Krankheit und Beeinträchtigung hervorrufen (Lk 13,11). Jesus sagte: „Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen“ (Joh 10,10), was die abscheulichen Pläne und das Werk von bösen Geistern gut zusammenfasst.
Der Apostel Paulus fordert uns eindringlich auf, die ganze Waffenrüstung Gottes anzuziehen, damit wir bestehen können „gegen die listigen Anschläge des Teufels“ (Eph 6,11). Diesen bösen Geistern kann man durch eine Kombination von Gebet, Abhängigkeit vom Heiligen Geist und Vertiefung im Wort Gottes widerstehen und sie besiegen. Wenn wir beten, geben wir zu, dass diese Mächte größer sind, um mit ihnen aus eigener Kraft fertig zu werden, und dass wir Gottes Hilfe brauchen, die er uns gerne gibt. Er tut dies, indem er uns mit seinem Heiligen Geist erfüllt, die bevollmächtigende Gegenwart Gottes in uns (Eph 5,18). Dies ist derselbe Geist, durch den Jesus während seines dreijährigen irdischen Wirkens Dämonen austrieb (Mt 12,28). Weil wir Gottes Geist besitzen, können auch wir einem bösen Geist befehlen und erwarten, dass er uns verlässt.
Eine tiefe Vertrautheit und Kenntnis von Gottes Wort ist für den Kampf ebenfalls sehr wichtig. Jesus hat dies in seinem erfolgreichen Widerstand gegen die Versuchungen Satans beispielhaft vorgelebt (Mt 4,1–11). Nur ein gutes Verständnis der Heiligen Schrift kann uns helfen, die Lügen zu enttarnen, die diese bösen Geister unserem Verstand einprägen mögen.
Obwohl Satan sich als ein brüllender Löwe darstellt, der möchte, dass wir in Furcht und Entsetzen vor seiner Macht zurückschrecken (1. Petr 5,8), möchte unser Gott, dass wir wissen, dass „der in euch ist, ist größer ist als der, der in der Welt ist“ (1. Joh 4,4). Ja, Satan und seine Mächte sind übernatürlich, stark und furchterregend, aber unser Gott ist unendlich mächtiger. Und er hat uns seine Kraft und Autorität verliehen. Paulus versichert einer Gruppe von Gläubigen, die sich vor bösen Geistern fürchteten, ihrer Autorität in Christus:
„Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und an dieser Fülle habt ihr Teil in ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist“ (Kol 2,9–10). Wenn wir die Gegenwart des innewohnenden Christus anzapfen, ist Satan entschärft und wird zu einem zahnlosen Tiger. ❏
Haben Sie sich schon einmal diese Fragen gestellt:
Gibt es eine Geistwelt?
Gibt es einen Teufel?
Wie nimmt die Geistwelt Einfluss auf das, was in unserer materiellen Welt geschieht?
Können, sollten wir Verbindung zu ihr suchen?
Sollten wir die Sterne nach der Zukunft befragen?
Gibt es eine Reinkarnation?