Keine Angst vor dem himmlischen Richter

Von Dr. Joseph Tkach

The Shack (Die Hütte), der äußerst populäre Roman von Autor Paul Young, der über die Begegnung eines tief beunruhigten Mannes mit dem dreieinigen Gott berichtet, war im Jahr 2008 die Nummer 1 auf der Bestsellerliste der New York Times. Das Buch hat so viele seiner Leser auf solch grundlegende Weise berührt, dass sich seine Popularität auf fast unerhörte Weise verbreitet hat – durch Mund-zu-Mund-Propaganda, ohne bezahlte Werbung.

Herr Dr. J. Michael Feazell, interviewte Herrn Young in einer Serie von drei Folgen unseres Online-Videoprogrammes You’re Included (Sie sind einbezogen), das auf unserer Webseite www.gci.org (in englischer Sprache) verfügbar ist. In diesem Programm finden Sie auch weitere Interviews mit vielen anderen Autoren und Theologen.

Alle interviewten christlichen Autoren und Gelehrten sind Autoritäten auf dem Gebiet der trinitarischen Theologie, die auch als inkarnatorische oder christuszentrierte Theologie bezeichnet wird. Die trinitarische Theologie hält die historisch christliche Betonung der Frage „Wer ist Jesus Christus?“ als Ausgangspunkt für alle Aspekte des christlichen Glaubens und der Praxis aufrecht.

Wenn wir verstehen, dass wir in Christus leben, weben und sind, in dem Einen, der alle Dinge erschaffen und alle Dinge erlöst hat und der uns bedingungslos liebt (Apg 12,32; Kol 1,19-20; Joh 3,1617), können wir alle Furcht und Sorge darüber, „wo wir bei Gott stehen“ ablegen, und anfangen, wirklich in der Gewissheit seiner Liebe und lenkenden Macht in unserem Leben zu ruhen.

Das Evangelium ist eine gute Nachricht, und es ist in der Tat nicht nur für einige wenige, sondern für alle Menschen eine gute Nachricht, wie wir in 1. Johannes 2,2 lesen: „Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.“

Es ist traurig, aber wahr, dass viele gläubige Christen Angst vor dem Endgericht haben. Vielleicht auch Sie. Schließlich wissen wir alle, wenn wir mit uns ehrlich sind, dass wir Gottes perfekter Gerechtigkeit in vielerlei Weise nicht genügen. Aber das Wichtigste, was wir uns hinsichtlich des Gerichts in Erinnerung rufen müssen, ist die Identität des Richters. Der vorsitzende Richter beim Endgericht ist kein anderer als Jesus Christus, unser Erlöser!

Wie Sie wissen, hat das Buch der Offenbarung eine Menge über das letzte Gericht zu sagen, und einiges davon mag schaurig klingen, wenn wir an unsere Sünden denken. Aber die Offenbarung hat eine Menge über den Richter zu sagen. Sie nennt ihn den Einen, „der uns liebt und uns von unseren Sünden durch sein Blut erlöst“. Jesus ist ein Richter, der die Sünder, die er richtet, so sehr liebt, dass er für sie gestorben ist, und für sie an ihrer Statt und für sie einsprang! Noch mehr als das, er stand für sie von den Toten auf und brachte sie in das Leben und die Gegenwart des Vaters, der sie genauso liebt wie Jesus.

Dies erfüllt uns mit Erleichterung und Freude. Da Jesus selbst der Richter ist, gibt es für uns keinen Grund, Angst vor dem Gericht zu haben.

Gott liebt Sünder, Sie eingeschlossen, so sehr, dass der Vater den Sohn sandte, um sich für die Sache der Menschen einzusetzen und alle Menschen, Sie eingeschlossen, zu ihm zu ziehen (Joh 12,32), indem er unseren Sinn und unser Herz durch den Heiligen Geist verwandelt. Gott versucht nicht, bei Ihnen Dinge zu finden, die falsch sind, um Sie von seinem Reich fernzuhalten. Nein, er möchte Sie aufrichtig in seinem Reich haben, und er wird nie aufhören, Sie in diese Richtung zu ziehen.

Beachten Sie, wie Jesus in diesem Abschnitt im Johannesevangelium ewiges Leben definiert: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Joh 17,3).

Es ist nicht schwer oder kompliziert, Jesus zu kennen. Es gibt keine geheime Handgeste zu entziffern oder Rätsel zu lösen. Jesus sagte einfach: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“ (Mt 11,28).

Es geht einfach darum, dass wir uns ihm zuwenden. Er hat alles, was notwendig ist, getan, um Sie würdig zu machen. Er hat Ihnen bereits all ihre Sünden vergeben. Wie der Apostel Paulus schrieb: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren“ (Röm 5,8).

Gott wartet nicht, bis wir gut genug sind, bevor er uns vergibt und uns zu seinen eigenen Kindern macht – er hat es bereits getan.

Wenn wir uns Gott zuwenden und unser Vertrauen in Jesus Christus setzen, treten wir in ein neues Leben ein. Der Heilige Geist nimmt in uns Wohnung und fängt an, die dicke Schicht unserer Sündhaftigkeit abzukratzen – sündige Gewohnheiten, Einstellungen und Denkweisen –, er verwandet uns von innen nach außen in das Bild Christi. Das kann manchmal schmerzhaft sein, aber es ist auch befreiend und erfrischend. Dadurch wachsen wir im Glauben und lernen unseren Erlöser mehr und mehr kennen und lieben. Und je mehr wir über unseren Erlöser wissen, der auch unser Richter ist, desto weniger fürchten wir das Gericht.

Wenn wir Jesus kennen, vertrauen wir Jesus, und können in der vollen Zuversicht über unser Heil ruhen. Es geht nicht darum, wie gut wir sind; darum ging es nie. Es ging immer schon darum, wie gut er ist.

Das sind gute Nachrichten – die besten, die man hören kann!


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