Die Krankensalbung

Von Dr. Joseph Tkach

Wir wurden gefragt, ob wir kranke Menschen ermutigen, durch die Ältesten der Gemeinde gesalbt zu werden. Viele dachten, dass wir die Kranken nicht mehr salben würden. Tatsächlich ist die Salbung von Kranken jedoch immer noch ein wichtiger Teil unserer Gemeindearbeit.

In der Vergangenheit betonten wir die Auffassung „Lassen Sie sich salben und vertrauen Sie auf Gott“, andernfalls „Gehen Sie zum Arzt und vertrauen Sie auf Menschen (statt auf Gott)“. Diese Auffassung war eine recht herausfordernde Lehre. Seit vielen Jahren stellen wir jedoch das Salben nicht mehr alternativlos dem Gang zum Arzt gegenüber, sondern empfehlen auch den Arztbesuch. Hierdurch mögen viele zur Ansicht gelangt sein, dass das Salben nicht mehr wichtig wäre. Man sollte es jedoch weder unterlassen noch geringschätzen.

Wir möchten mit dieser Abhandlung die Praxis der Kranksalbung bestätigen.

Die Verse, auf die wir uns stützen, finden wir im Jakobusbrief: „Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden“ (Jak 5,14-15).

Beschreibung unserer Anwendung
Grundsätzlich tun wir Folgendes: Wenn Sie irgendwie ernsthaft krank werden, bitten Sie einen Ältesten oder zwei, für Sie zu beten und Sie im Namen des Herrn zu salben. Sie tun das, weil Sie gerne Besserung erfahren möchten und weil Sie in Ihrer Prüfung Ihr Vertrauen auf den Herrn ausdrücken möchten. Also tupft der Diener ein wenig Öl auf seinen Finger und betet für Sie im Namen des Herrn, indem er den Tupfen Olivenöl irgendwo auf Ihren Kopf streicht. Dies geschieht in einer ruhigen und ehrfürchtigen Art und Weise, entweder privat oder in der Gegenwart von anderen. Diesen ganzen Prozess bezeichnen wir kurz als „gesalbt werden“.

Beachten Sie, wer das „Gesalbt werden“ initiiert. Idealerweise ist es der Kranke selbst. Es sollten weder Ihr Gatte noch Ihre Verwandten, Freunde oder der geistliche Diener sein. Ausnahmen: Es könnte ein Kind oder jemand sein, der bewusstlos (im Koma) ist.

Andere könnte man erinnern oder, wenn ihnen diese Praxis fremd ist, könnte man es ihnen erklären; grundsätzlich aber sollte der Kranke selbst derjenige sein, der die Salbung verlangt.

Gründe warum
Nur der Kranke selbst weiß, ob er ein spezielles Eingreifen vonseiten des Herrn braucht. Geringfügige Krankheiten bedürfen nicht des Salbens; deshalb muss dies der Betreffende selbst beurteilen. Sie sind nicht rechtschaffener, wenn Sie für jeden Schnupfen gesalbt werden.
Um die Salbung zu bitten, ist eine Handlung persönlichen Vertrauens. Die Prozedur der Salbung, ohne das ihr zugrundeliegende Vertrauen zu durchlaufen, ist bedeutungslos.

Hebr 11,6: „Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.“
Jak 1,6-8: „Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde. Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.“

Die Bitte um Salbung drückt das persönliche Vertrauen auf Gott aus, der göttliche Heilung in unseren Körpern und Herzen bewirken kann.
Die Bitte um Salbung demonstriert die Bereitschaft, dem Wort Gottes gehorsam zu sein. Mit anderen Worten, wir initiieren die Salbung, weil wir das von Gott Gewünschte tun wollen.

Warum sollten Älteste Sie salben?
Warum nicht ein paar nahe Freunde? Warum nicht ein berühmter Glaubensheiler, der in die Stadt kommt?
Älteste sind ordinierte Leiter einer örtlichen Gemeinde. Diese Männer sind einerseits unter den Brüdern geachtet und innerhalb der Kirche wohlbekannt. Eine der Gefahren göttlicher Heilung ist die Tendenz, menschliche Instrumente auf einen Sockel zu stellen, statt Gott die volle Ehre zu geben. Wir erleben das heute bei berühmten Glaubensheilern. Man fährt Hunderte von Kilometern zu irgendeinem Glaubensheilungstreffen. Man schaut auf einen Menschen, statt auf Gott. In der Apostelgeschichte lesen wir von Leuten, die die Apostel im Anschluss an ein Wunder verehren wollten. Dies geschieht normalerweise nicht, wenn der Sie Salbende jemand ist, den Sie kennen. Wir kennen einander und wissen, dass wir alle nur durch Gnade gerettete Sünder sind. Eine Heilung, die wir im Anschluss an eine Salbung durch einen Ältesten erfahren, wird uns wahrscheinlich nicht von Christus weglenken.
Älteste sind Aufseher und dienen, ähnlich wie die Patriarchen in ihrer Familie. In der Bibel ist den Ältesten die geistliche Verantwortung für die Familie Gottes gegeben worden. Die Ältesten repräsentieren die ganze Gemeinde und sind dem geistlichen Bedarf der Gemeinde zu dienen geweiht; sie sind verständnisvoll und besitzen geistliche Reife, um jemanden richtig zu salben. Also beten sie für uns im Interesse des ganzen Leibes Christi.
Die Anweisung, „die Ältesten“ (Plural) zu rufen, in Jakobus 5,14 bedeutet nicht, dass mindestens zwei Älteste die Salbung durchführen müssen. Andere Verse der Bibel zeigen, dass ein Ältester ausreicht (Apg 28,8; 19,11-12). Das Wort für Älteste steht für die Dienstaufgabe der Person, nicht für die Anzahl der Personen.

Drei Aspekte des Salbens
Die Ältesten sollen beten.
Sie sollen mit Öl salben.
Sie sollen beides im Namen des Herrn tun.

„Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen.“
Es ist leicht, hieraus zu schließen, dass ein Kranker, wenn er genug Vertrauen hat, geheilt wird, und dass er, wenn ihm Vertrauen fehlt, nicht geheilt wird. Nun, keiner von uns hat genug Vertrauen, um Heilung zu verdienen.
Erstens sollte beachtet werden, dass das Glaubensgebet von den Ältesten, nicht von dem Kranken gebetet werden soll.
Zweitens, was ist das Gebet des Glaubens? Es ist ein unerschütterliches, vertrauensvolles Vertrauen, dass Jesus Christus Ihr Heiland ist, der Sie liebt und sich für Sie interessiert, dass er in der Lage ist, Sie zu heilen, und dass er Sie, wenn Sie ihn im Gebet suchen, entsprechend seinem perfekten Willen für Ihr Leben heilt. Wir vertrauen auf Gott, nicht auf ein gewisses Ergebnis.

Wir kommen nun zum Grund, weshalb „Gesalbt-werden“ ein solch wunderbarer Anlass ist.
Ein Kranker drückt sein Vertrauen durch Rufen der Ältesten aus. Die Ältesten schließen sich dann dem Vertrauen des Kranken an, indem sie ihr gemeinsames Vertrauen durch ein inniges Gebet ausdrücken. Das ist synergistisch! Besonders wenn man sehr krank ist, kann man sich nur beschränkt konzentrieren. Der Kranke kann die Ältesten rufen, die das von ihm Ersehnte in ihren Gebeten Gott sagen. Ich salbte einmal einen Mann, der an Darmkrebs litt und im Sterben lag. Er war so krank, dass er sich nicht konzentrieren konnte. Ich betete für ihn, weil er es nicht konnte.

„Das Salben mit Öl“
Wir müssen aufpassen, im Salben mit Öl nicht eine Heilkraft zu sehen. Heilung wird uns durch die geistliche Kraft Gottes zu teil, die uns durch das Blut Jesu Christi verfügbar wurde.

Das Öl ist symbolisch.
Öl ist sinnbildlich für das Werk und den Dienst des Heiligen Geistes.
1. Joh 2,20: „Doch ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und habt alle das Wissen.“
1. Joh 2,27: „Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand lehrt; sondern wie euch seine Salbung alles lehrt, so ist's wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt in ihm.“

Wenn wir salben, symbolisieren wir die Tatsache, dass wir erkennen, dass das Heilen von Gott und nicht von uns kommt. Das Öl selbst ist nicht heilig. Es wird nur auf heilige Weise benutzt.

„Im Namen des Herrn“
Dies unterstreicht die Tatsache, dass wir Heilung ganz und gar von Gott erwarten. Wir rufen den Namen an, der höher als alle Namen ist.
Die Apostel waren sehr daran interessiert, dass dies niemand missversteht. Nachstehend eine Begebenheit, die dies deutlich macht.
Apg 3,1-16 (Die Heilung des Gelähmten): „Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, zur Gebetszeit. Und es wurde ein Mann herbeigetragen, lahm von Mutterleibe; den setzte man täglich vor die Tür des Tempels, die da heißt die Schöne, damit er um Almosen bettelte bei denen, die in den Tempel gingen. Als er nun Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel hineingehen wollten, bat er um ein Almosen. Petrus aber blickte ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an! Und er sah sie an und wartete darauf, dass er etwas von ihnen empfinge. Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher! Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich wurden seine Füße und Knöchel fest, er sprang auf, konnte gehen und stehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott. Und es sah ihn alles Volk umhergehen und Gott loben. Sie erkannten ihn auch, dass er es war, der vor der Schönen Tür des Tempels gesessen und um Almosen gebettelt hatte; und Verwunderung und Entsetzen erfüllte sie über das, was ihm widerfahren war. Als er sich aber zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk zu ihnen in die Halle, die da heißt Salomos, und sie wunderten sich sehr. Als Petrus das sah, sprach er zu dem Volk: Ihr Männer von Israel, was wundert ihr euch darüber oder was seht ihr auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser gehen kann? Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überantwortet und verleugnet habt vor Pilatus, als der ihn loslassen wollte. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und darum gebeten, dass man euch den Mörder schenke; aber den Fürsten des Lebens habt ihr getötet. Den hat Gott auferweckt von den Toten; dessen sind wir Zeugen. Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr seht und kennt, stark gemacht; und der Glaube, der durch ihn gewirkt ist, hat diesem die Gesundheit gegeben vor euer aller Augen.“

Jakobus 1,15
Lassen Sie mich von meinen persönlichen Beobachtungen berichten.
Erstens hat Salben sehr viel mit Gnade zu tun. Wenn Sie wirklich krank sind, sind Sie so hilflos. Das erinnerte mich an die Frau in Markus 5,24-29: „Und es folgte ihm eine große Menge und sie umdrängten ihn. Und da war eine Frau, die hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren und hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut dafür aufgewandt; und es hatte ihr nichts geholfen, sondern es war noch schlimmer mit ihr geworden. Als die von Jesus hörte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühren könnte, so würde ich gesund. Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war.“

Wenn Sie wirklich krank sind, sind Sie schwach, sind Sie verwundbar, sind Sie hilflos. Sie können nichts tun, um die Umstände zu ändern. Ihre einzige Hoffnung ist unverdientes Erbarmen – Gnade. Wenn man also um die Salbung bittet, bedeutet das, eine Bitte um Gnade auszusprechen. Sie sagen: Ich bin hilflos, ich brauche Erlösung und schaue auf dich, Herr, um Rettung.

Und doch scheint es, dass viele sehr unschlüssig sind, um die Salbung zu bitten. Ich denke, dass der Grund teils Stolz ist. Wir hassen es zuzugeben, dass wir hilflos sind und unverdientes Erbarmen brauchen. Sich elend zu fühlen oder hartnäckig krank zu sein und die Ältesten zu rufen und einfach zu sagen: „Ich brauche Gottes Erbarmen", ist sehr demütigend.

Wenn wir jedoch wirklich krank sind, werden wir wie der Schächer am Kreuz. Wir sind völlig hilflos, doch haben wir die Gelegenheit, durch die Gnade [Gottes] gerettet zu werden. Es kann eine wirklich heilige Zeit unseres Lebens sein, wenn unsere Beziehung zu Gott echt und rein wie Kristall wird.

Dann gibt es jene, die sich gerne salben lassen, jene, die fast damit prahlen, wie gerne sie sich salben lassen. Dies kann auch eine Form des Stolzes sein. „Mensch, habe ich einen Glauben! Sehen Sie mein Vertrauen; beweisen dies nicht meine vielen Salbungen?“ Man empfindet fast Stolz in der Demut eines solchen Menschen.

Salben hat mit Gnade zu tun. Es ist eine „Schächer am Kreuz“-ähnliche Erfahrung. Es demütigt uns und erfüllt uns mit Dankbarkeit zu wissen, dass selbst in unserer totalen Schwäche Gott mit seiner Stärke für uns da ist.

„… wird den Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten“
Dieser Vers ist keine Garantie, dass Sie schnell von Ihrer Plage geheilt werden. Es ist [aber] vorgesehen, dass alle Menschen sterben.
Hebr 9,27: „Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“

Paulus flehte dreimal zu Gott um Heilung und wurde nicht geheilt. Gott sagte ihm, dass seine Gnade genüge.
2. Kor 12,7-10: „Und damit ich mich wegen der hohen Offenbarungen nicht überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal zum Herrn gefleht, dass er von mir weiche. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne. Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.“

Es ist am besten, sich salben zu lassen, um seine Situation ganz in Gottes Hände zu legen. Sie vertrauen ihm, dass er mit Ihnen auf die Weise umgeht, die für Sie am besten ist. Wenn Sie es tun, richtet der Herr Sie auf – jetzt, oder letztendlich in der Auferstehung.

Wir wissen nicht, wie sich Gott verhält. Aber dies wissen wir: Wenn Sie Ihr Vertrauen auf den Herrn setzen, werden Sie nie zuschanden werden.

Im Buch Joel beginnt er in Kapitel zwei mit der Beschreibung eines großen Tags der Finsternis und Hoffnungslosigkeit, des großen Kummers und der Verzweiflung für die Nation. Aber er versichert der Nation, dass Gott sie am Ende Gott befreit.

Joel 2,21-27: „Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR kann auch Gewaltiges tun. Fürchtet euch nicht, ihr Tiere auf dem Felde; denn die Auen in der Steppe sollen grünen und die Bäume ihre Früchte bringen, und die Feigenbäume und Weinstöcke sollen reichlich tragen. Und ihr, Kinder Zions, freut euch und seid fröhlich im HERRN, eurem Gott, der euch gnädigen Regen gibt und euch herabsendet Frühregen und Spätregen wie zuvor, dass die Tennen voll Korn werden und die Keltern Überfluss an Wein und Öl haben sollen. Und ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken, Käfer, Geschmeiß und Raupen gefressen haben, mein großes Heer, das ich unter euch schickte. Ihr sollt genug zu essen haben und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen, der Wunder unter euch getan hat, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden. Und ihr sollt's erfahren, dass ich mitten unter Israel bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin, und sonst keiner mehr, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden.“

Krankheit kann wie großer Kummer sein. Und in Krankheit, wenn wir durch großen Kummer gehen, können wir dieselbe Versicherung haben. Wenn wir unser Vertrauen auf den Herrn setzen, werden wir am Ende nie zuschanden werden. Das Gebet des Glaubens [Vertrauens] wird den Kranken helfen.

„Und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden.“
In dem Maß, in dem eine Krankheit durch unsere Sünden verursacht wird, werden auch diese uns vergeben. Dies bedeutet nicht, dass eine schlechte Gesundheit auf eine sündige Person hinweist oder umgekehrt. Wir sündigen alle, und einige Sünden haben physische Folgen. Und einige Krankheiten werden durch Sünde verursacht, andere wiederum nicht. Die meisten von uns sind gesünder, als wir es verdienen! Doch kann uns alle die Tatsache trösten, dass Gottes Erbarmen und Heilung für uns über das Physische hinausgeht. Er heilt unsere Seelen.

Fazit
Die Salbung von Kranken ist immer noch ein wichtiger Teil unserer Gemeindearbeit. Man sollte sie weder unterlassen noch geringschätzen. Wie die Wassertaufe ist auch sie eine wirksame Möglichkeit, sein persönliches Vertrauen auf Christus auszudrücken. Sie ist nicht die Zeremonie, die Sie rettet; es ist Christus, der Sie rettet. Aber es ist die Anweisung Gottes an uns. Er sagt uns, dass wir auf diese Weise unser Vertrauen demonstrieren sollten.

Wenn Sie also krank sind und Sie die Heilung, das Erbarmen und den Trost Gottes haben möchten, dann rufen Sie die Ältesten der Kirche zu sich, damit sie über Ihnen beten und Sie salben mit Öl im Namen des Herrn. Setzen Sie Ihr Vertrauen auf den Herrn, und Sie werden nicht zuschanden werden.

Ergänzung
Wenn die Ältesten diejenigen, die krank sind, nicht persönlich einsalben können, dann folgen wir dem Beispiel des Apostels Paulus: „Und Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hände des Paulus. So hielten sie auch die Schweißtücher und andere Tücher, die er auf seiner Haut getragen hatte, über die Kranken, und die Krankheiten wichen von ihnen, und die bösen Geister fuhren aus“ (Apg 19,11-12). In diesem Beispiel ist das Stück Stoff ein Symbol für die heilende Gegenwart Christi.

Daher versenden wir in Übereinstimmung mit den Schriftstellen Jakobus 5,14 und Apostelgeschichte 19,11-12 ein gesalbtes Tuch. Wenden Sie sich im Gebet an Gott und legen Sie bitte das Tuch ein paar Sekunden auf Ihre Stirn. Werfen Sie das Tuch danach weg. Es ist Gott selber, der die Heilung vollzieht, nicht irgendein Mensch oder dieses Tuch. Gott ist zu uns barmherzig und durch Christus tritt er allem Bösen entgegen, einschließlich Krankheit, die ein Teil der gefallenen Welt ist (Apg 10,37-38). Eine der Segnungen ist es, seine physischen Kinder zu seiner Zeit und nach seinem Plan und Zweck für uns und die Welt zu heilen (Ps 103,2-3).

Während wir unsere Krankheit in Gottes Hände legen und ihm vertrauen, erwartet Gott von uns auch, dass wir Weisheit benutzen und persönliche Verantwortung für unsere Gesundheit übernehmen, indem wir – in dem Ausmaß, wie das für Sie möglich ist – sachkundige medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. All das Gute, das wir in diesem Leben empfangen, einschließlich der Hilfe von qualifizierten praktischen Ärzten, ist im Endeffekt ein Geschenk von Gott.


© Stiftung WKG in Deutschland