Christkönigssonntag
Von Ted Johnston
Die Kirchen, die das Revised Common Lectionary [1] verwenden (wie es bei GCI der Fall ist), feiern den Christkönigssonntag [2] als letzten Sonntag des Kirchenjahres oder anders ausgedrückt am letzten Sonntag der sogenannten „Gewöhnlichen Zeit“ [3], d.i. die etwa sechsmonatige Zeitspanne zwischen Pfingsten und dem 1. Advent. An diesem besonderen Sonntag wird die Tatsache gefeiert, dass Christus die Herrschaft über alle Geschöpfe, einschließlich der Engel und der Menschen, innehat.
Christus hat diese Herrschaft sowohl durch sein innewohnendes Recht als Schöpfer als auch dadurch, dass er sie als unser Erlöser erworben hat. Wir sind nicht mehr unser eigenes Eigentum, denn Christus hat uns um einen hohen Preis erkauft. Der Vater hat Jesus die Völker der Welt als seinen besonderen Besitz und seine Herrschaft verliehen. Wie es Jesus sagte: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“ (Mt 28,18).
Diese Feier hat auch eine eschatologische Dimension, da sie auf die Endzeit hinweist, wenn Jesus bei seiner Wiederkehr das Reich Gottes in seiner ganzen Fülle bis an die Enden der Erde errichten wird. Sie leitet auch in den Advent über, mit dem ein neues liturgisches Jahr beginnt, in dem die Kirche der Ankunft des neugeborenen Königs gedenkt. (
Anmerkungen:
[1] Die Predigten in den Gottesdiensten unserer amerikanischen Hauptkirche (GCI) richten sich nach dem Revised Common Lectionary; in Deutschland vergleichbar mit der Perikopenordnung, eine Zusammenstellung von Bibelabschnitten, den Perikopen, die zur gottesdienstlichen Lesung bzw. Auslegung in der Predigt im Laufe des Kirchenjahres vorgesehen sind.
[2] Dieser Festtag – auch Christkönigsfest genannt – wird sowohl in der anglikanischen Kirche, vielen englischsprachigen lutherischen Kirchen, als auch in der römisch-katholischen Kirche gefeiert. Grace Communion International (GCI) orientiert sich beim Kirchenjahr nach der anglikanischen Konfession, in der das Kirchenjahr sowohl evangelische als auch einige katholische Festtage beinhaltet historisch bedingt durch die Reformation in England und die Trennung von der katholischen Kirche.
In Deutschland begeht die evangelische Kirche am letzten Sonntag des Kirchenjahres den Totensonntag oder Ewigkeitssonntag. Es wird der Verstorbenen (Toten) gedacht und die Hoffnung auf die Auferstehung bei der Wiederkehr Jesu Christi und das Ewige Leben im Reich Gottes thematisiert.
[3] Unseren Artikel über „Die gewöhnliche Zeit“ (Trinitatiszeit) finden Sie unter dem Menü Artikel/Titelverzeichnis.