Die österliche Freudenzeit
Von Ted Johnston

In diesem Beitrag befassen wir uns mit Ostern – der Feier der Auferstehung unseres Herrn.

Nach Bobby Gross, dem Autor des Buches Living the Christian Year (Leben nach dem christlichen Jahr) , ist Ostern sowohl ein Tag, „Oster- oder Auferstehungssonntag“ genannt, als auch ein Zeitabschnitt, „die österliche Freudenzeit“ genannt, der 50 Tage andauert:

Innerhalb eines Jahrhunderts nach Jesu Auferstehung hatte die Kirche die verlängerte Osterzeit eingeführt. Aber warum fünfzig Tage? Erstens, weil die enorme Bedeutung der Auferstehung zu einer langen Feier einlud. Zweitens dauerte Ostern bis Pfingsten (griechisch für „der Fünfzigste“), dem Tag, an dem der Heilige Geist ausgegossen wurde. Drittens entsprach der Zeitraum dem jüdischen Frühlingserntefest, das mit dem Fest der ungesäuerten Brote (der Gerstenernte) begann und mit dem Fest der Wochen oder Schawout (der Weizenernte) endete. .... Schließlich hatten die Zahlen eine symbolische Bedeutung: Sieben (sieben Wochen zu sieben Tagen) bedeutet Fülle, wie in den Tagen der Schöpfung, und fünfzig deutet auf Befreiung und Freude hin, wie im Jubeljahr, das in 3. Mose 25 ..... alle fünfzig Jahre ausgerufen wird. Der Kirchenvater Tertullian aus dem zweiten Jahrhundert beschrieb Ostern als „einen höchst freudigen Zeitraum“. (S. 190-191)

Wie Gross feststellt, hat Ostern eine solche Sprengkraft, dass es „nicht an einem Tag zu schaffen ist“ (S. 195). Er fährt fort:

Lasst den freudigen Schock der Auferstehung selbst weitergehen – die große Umkehrung, der Tod des Todes, die zerbrochene Tür, die Erschütterung der Hölle, die wunderschöne Metamorphose, die Explosion des Lebens! Keine Metapher ist angemessen, kein Superlativ reicht aus.... Der Geist der... Osterzeit ist feierlich, freudig... ein einziges großes Fest! (S. 196)

In Übereinstimmung mit der alten Tradition der Kirche betrachtet der Revised Common Lectionary [1] Ostern als einen Zeitabschnitt und konzentriert sich auf die wichtigsten Geschichten im Zusammenhang mit der Auferstehung Jesu und den Erscheinungen nach der Auferstehung bis hin zu seiner Himmelfahrt. Der Gottesdienst am Ostersonntag geht auf die große, traditionelle Ostererklärung ein: „Halleluja, Christus ist auferstanden“, worauf die Gemeinde herzlich antwortet: „Er ist wahrhaftig auferstanden“. Auf diese Weise jubeln wir über den großen Sieg unseres Herrn über den Tod – wir jubeln, wenn wir die große, gute Nachricht hören! Beachten Sie die Lesung für den Ostersonntag in Psalm 118:

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Es sage nun Israel: „Seine Güte währet ewiglich.“

Der HERR ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil.
Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten:
Die Rechte des HERRN behält den Sieg!
Die Rechte des HERRN ist erhöht; die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Ich werde nicht sterben, sondern leben und des HERRN Werke verkündigen.
Der HERR züchtigt mich schwer; aber er gibt mich dem Tode nicht preis.
Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.
Das ist das Tor des HERRN; die Gerechten werden dort einziehen.
Ich danke dir, dass du mich erhört hast und hast mir geholfen.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.
Das ist vom HERRN geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen.
Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein. (Ps 118,1-2; 14-24).

Nach Bobby Gross ist das, was hier in Psalm 118 aufgezeichnet ist,

sehr wohl die Gedanken des auferstandenen Herrn ausdrücken könnte, ein Lied des Sieges und der Rechtfertigung, eine jubelnde Danksagung nach der Errettung vom Tod. Es kann auch unseren Gedanken Ausdruck verleihen, wenn wir uns an auferstehungsähnliche Erfahrungen in unserem eigenen Leben erinnern. Es lädt uns sicherlich zum Staunen ein, dass der verworfene Stein zum Eckstein geworden ist und unsere Trauer sich in Freude verwandelt hat. Wir freuen uns über den schönsten aller Tage, den der Herr gemacht hat. (S. 201)

Die österliche Freudenzeit ist sicherlich eine Zeit der Anbetung und des Wunders – derjenige, der tot war, ist jetzt lebendig, und wir sind lebendig mit und in ihm! Halleluja!

Lassen Sie uns diesen Beitrag über Ostern mit einem Gebet aus dem Book of Common Prayer [2] abschließen:

Allmächtiger Gott, der du durch deinen eingeborenen Sohn Jesus Christus den Tod überwunden und uns das Tor zum ewigen Leben geöffnet hast: Gib, dass wir, die wir mit Freude den Tag der Auferstehung des Herrn feiern, durch deinen Leben spendenden Geist vom Tod der Sünde auferweckt werden; durch Jesus Christus, unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert, ein Gott, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Anmerkung [1] Die Predigten in den Gottesdiensten unserer amerikanischen Hauptkirche (GCI) richten sich nach dem Revised Common Lectionary; in Deutschland vergleichbar mit der Perikopenordnung, eine Zusammenstellung von Bibelabschnitten, den Perikopen, die zur gottesdienstlichen Lesung bzw. Auslegung in der Predigt im Laufe des Kirchenjahres vorgesehen sind. [2] Das Allgemeine Gebetbuch der anglikanischen Kirche.


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