Weihnachten – Fest der Freude
Von Santiago Lange
Für viele Christen auf der ganzen Welt ist die Adventszeit eine Zeit der geistlichen Einkehr, Wertschätzung und Erneuerung. Als Jesus vor 2000 Jahren geboren wurde, kam er in eine Welt, die von Angst und Unsicherheit geprägt war. Die Juden hatten vor vielen Dingen Angst. Herodes der Große, ein politischer Despot, regierte das Land. Eine ausländische Besatzungstruppe, die Legionen Roms, hatten Judäa fest im Griff. Viele Kriege waren ausgebrochen und die wirtschaftliche Lage war unsicher. Jesus wurde tatsächlich in eine dunkle, müde und erschöpfte Welt geboren. Aber in diese scheinbar hoffnungslose Umgebung sandte Gott einen Engel, um die beste Nachricht zu verkünden, die die Welt je gehört hatte.
Jedes Jahr zu Weihnachten sollten wir uns daran erinnern, dass es für uns nicht genügt, dass Christus physisch geboren wurde. Das Wort hatte einen Grund, unsere gefallene menschliche Natur anzunehmen. Der Ewige Sohn kam, um uns und der ganzen Welt die Türen des Königreichs zu öffnen. Was wirklich einen ewigen Unterschied ausmacht, ist, dass Christus „in uns geboren ist“. Unser „Bethlehem“ fand statt, als wir Christus angenommen haben. Es ist diese bemerkenswerte Parallele, die heute die gute Nachricht des heutigen Christentums darstellt, dass Jesus in uns so gewiss geboren werden kann, wie er in Bethlehem geboren wurde. Deshalb brachte der Engel des Herrn für uns seine Freudenbotschaft: „Fürchtet euch nicht! Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr."
Die Worte „fürchtet euch nicht“ kommen in der Bibel hunderte Male vor. Haben wir uns jemals nach dem Grund gefragt? Warum hat der Engelsbote Gottes gesagt, dass wir uns nicht fürchten sollen? Der Grund dafür war, dass ein Heiland angekündigt wurde, ein Befreier, ein Retter, einer, der fähig ist, um uns aus jeder bedrohlichen oder gefährlichen Situation zu befreien. Deshalb wurde den Hirten gesagt, sie sollten sich nicht fürchten. Es spielte keine Rolle, was Herodes oder die Römer tun würden, oder was die klugen Verführer versuchen würden, ihm entgegenzusetzen; es gibt einen Erlöser, einen Retter der Menschen. Ein Erlöser war gekommen, der jede Situation ändern kann. Dies dient zu seiner Verherrlichung und seiner Herrschaft. Deshalb begann die Ankündigung des Engels mit „fürchtet euch nicht“.
Was die Gegenwart Jesu in unserem Leben als Christen bringen sollte, ist das Bezwingen von Furcht und die Gegenwart der Freude. Dies soll keine einmalige Erfahrung sein. Viele Christen blicken verständlicherweise auf die Zeit ihrer Bekehrung als einen großen Moment oder eine Phase der Begeisterung zurück. Wir hatten ein Gefühl der Erlösung, ein Gefühl der Freiheit, ein Gefühl der Befreiung. Aber diese Erfahrung soll ein kontinuierlicher Prozess sein. Wir stehen nicht nur ein- oder zweimal im Leben gefährlichen und beängstigenden Situationen gegenüber; es geschieht jeden Tag. Immer, wenn etwas unser Herz erschreckt oder uns mit der kalten Hand der Angst packt, immer, wenn wir ängstlich, besorgt und müde sind, wann immer etwas uns oder unsere Angehörigen zu bedrohen scheint, erleben wir einen Moment der Gefahr. Doch für diesen Moment haben wir einen Erlöser, einen Erretter. Und wenn wir ihn anschauen, wenn wir uns daran erinnern, wer er ist und was er getan hat und was er tun kann, werden wir wieder dieselbe wunderbare Erfüllung der Ankündigung des Engels entdecken. Das wird unsere Herzen öffnen und wir werden ein Gefühl der fortwährenden Freude erleben. Weihnachten ist eine Zeit der Freude. Wenn sich unsere Familie und unsere Freunde in dieser Zeit um uns versammelt haben, wird ihre Anwesenheit unser Herz erfreuen. Aber unsere Freude sollte nicht nur durch die Umstände ausgelöst werden. Wir freuen uns über glückliche Ereignisse. Könnten wir auch nur für einen Moment sehen, wie unser Leben ohne Jesus aussehen würde, würden wir niemals aufhören, Gott für jeden einzelnen Segen zu preisen, der unser Leben bereichert. Alles kommt aus seinen liebevollen, gnädigen Händen.
Was wäre, wenn einige unserer Lieben von uns gegangen wären? Würde das Glück bestehen bleiben? Was auch immer die Prüfung sein mag, der Engel des Herrn hat verheißen, dass wir einen Heiland, einen Erlöser, haben. Gott hat nicht versprochen, dass er in diesem Leben alle unsere Probleme beseitigen würde, aber er hat uns gesagt, dass er uns durch jedes dunkle Tal führen wird, durch das wir auf unserem Weg gehen. Unser Heiland wird uns stärken, um jede Situation bewältigen zu können, und er wird uns aus auf unserer Reise Mut, Frieden und Freude schenken. Deshalb bleibt die Verheißung des Engels bestehen:
„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids“ (Lukas 2,10-11). ❏
Weihnachten verkündigt die Frohe Botschaft.
Hört das Lied der Engelschar