Sind Sie Christ oder religiös?

Von Barbara Dahlgren

Menschen machen einen großen Fehler, wenn sie denken, das Christentum sei eine Religion. Es ist nicht eine Religion, sondern ein Lebensstil. Religion steht für das, was Sie glauben, aber das Christentum steht für das, wie Sie leben und was Sie sind. Es hat mit Ihrem Handeln zu tun.

Wenn Menschen Nachfolger Christi (d. h. Christen) werden, so gehört ihr Leben nichtmehr länger ihnen selbst (1 Kor 3,23). Sie werden durch den Heiligen Geist zu Zeugen! (Apg 1,8).

Andere Menschen beobachten sehr genau die christliche Lebensweise. Deshalb sind Christen Zeugen für Christus, ob sie es wollen oder nicht. Als Christen tragen wir im übertragenen Sinne eine recht große Verantwortung, was für Zeugen wir sind.

Christen sind das Salz der Erde (Mt 5,13). Sind wir voll des Eifers, ein Leben zu führen, für das wir berufen sind?

Christen sind das Licht der Welt (Mt 5,14). Tragen wir das Licht in diese Welt und bringen es zu den Menschen oder fluchen wir über die Finsternis?

Christen sind Freunde Christi (Joh 15,13-15). Wissen wir, was es bedeutet, Freundschaften in unseren Beziehungen zu pflegen? Können wir etwas vertraulich behandeln?

Christen leben nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade (Röm 6,14-15). Wissen wir, wann es richtig ist, gegen eine Sache anzugehen und wann man es bleiben lassen sollte?

Christen sind Teilhaber an den Leiden Christi (2 Kor 1,3-8). Wie gehen wir mit Prüfungen um, wenn sie auf uns zukommen? Es ist Christen nicht versprochen worden, dass sie ein Leben ohne Dornen und Disteln erleben werden.

Christen sind ein Brief (2 Kor 3,2-3). Wenn Menschen lesen, was auf unseren Herzen geschrieben steht, wissen sie dann mehr über einen liebenden Gott?

Christen sind ein Wohlgeruch (2 Kor 2,15-16). Verströmen wir einen wohlriechenden Duft oder einen unangenehmen Geruch? Brauchen wir ein geistliches Bad?

Warum Menschen nicht Christen werden, liegt hauptsächlich daran, dass sie einen Christen, treffender einen Religiösen kennen. Ebenso ist dies der Hauptgrund, warum Menschen tatsächlich Christen werden, eben weil sie einen Zeugen Christi kennen. Vielleicht sollten wir uns fragen: „Wie fühlen sich Menschen, wenn sie mir begegnen? Was sehen die Menschen, wenn sie mich anschauen?“ Ich spreche hier nicht von Vollkommenheit, sondern davon, welches Bild wir ausstrahlen.

Wenn wir selbst in einen Spiegel sehen, erblicken wir dann Falten? Tränensäcke unter den Augen? Doppelkinn? Narben? Gott achtet nicht darauf und möchte, dass wir sehen, was er sieht ... ein Bild von sich selbst und eines seines lieben Kindes (Gal 4,6). Spiegeln wir die Frucht des Heiligen Geistes oder die Werke des Fleisches (Gal 5,19-25)? Wenn die Leute uns ansehen, können sie einen Schimmer von Gottes Bild erkennen?

Bekennen wir, religiös zu sein? Das würde nicht ausreichen. Beispielsweise sagte Johannes, dass man sich auf gefährlichem Boden bewegt, wenn man behauptet, Gott zu lieben, aber seinen Bruder hasst (1 Joh 4,20). Anders ausgedrückt, was wir für andere tun, ist dasselbe, als würden wir es für Gott tun (Mt 25,31-46).

Denken Sie darüber nach. Sie haben es schon oft gehört: „Wir sollten handeln, nicht einfach nur reden.“ Ich wiederhole: Religion steht für das, was Sie glauben, aber das Christentum steht für das, was Sie leben und sind.

Schlussgedanke ...
Über Religion kann man viel reden, aber beim Christentum geht es darum, den Worten Taten folgen zu lassen!


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