Zeitumstellung

Von Barbara Dahlgren

Am letzten Sonntag im März wird die Winterzeit (MEZ) auf Sommerzeit umgestellt. Die Uhren werden vorgestellt, damit mehr Stunden mit Tageslicht genutzt werden können. In einigen Ländern nennt man die Sommerzeit „Daylight Saving Time“ (Zeit zur [Kosten-]Ersparnis durch Tageslicht). Das Konzept ist nicht neu. Benjamin Franklin schlug es bereits im Jahr 1784 vor, um den Verbrauch von Kerzen zu senken. Obwohl es viele, viele Jahre dauerte, bis sich die Zeitumstellung durchsetzte, genießen wir sie heute – oder erdulden sie, je nachdem, wie man es sieht.

Man mag es kaum für möglich halten, dass eine Stunde mehr oder weniger ein so brisantes Thema sein könnte, aber die Menschen haben sehr eindeutige Meinungen darüber, ob es eine gute oder schlechte Sache ist. Bei einer Umfrage stimmten in Deutschland die meisten für eine Beibehaltung der Normalzeit, jedoch gibt es dazu bislang keine Einigung in der Europäischen Union. Somit gilt es sich weiterhin anzupassen [1]. Alles in allem freuen sich die meisten Menschen über mehr Sonnenschein im Sommer.

Wussten Sie, dass die Zeit ein Geschenk Gottes ist – aber ein befristetes? Wir wissen nicht, wie viel Zeit wir leben werden (Jak 4,14, Ps 39,5-6). Deshalb ist Zeit ein wertvolles Gut (Ps 90,12). Also werden wir ermahnt, das Beste aus ihr zu machen (Kol 4,5; Eph 5,15-17).

Gott hat für alles in unserem Leben eine Zeit bestimmt. In Prediger 3,1 sagt uns die Bibel: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ So wie Gott die Sonne und den Mond an den Himmel gesetzt hat, um die Jahreszeiten zu bestimmen (1. Mose 8,22; Ps 104,19), hat er uns bestimmte Phasen oder Zeiten in unserem Leben gegeben (Pred 3,2-8). Es gibt eine Zeit, in der man geboren wird, und eine Zeit, in der man stirbt. Es gibt eine Zeit zu pflanzen und eine Zeit zu ernten... und so weiter.

Gott weiß um die Erfahrungen, Gefühle und Übergänge, denen wir während unserer Zeit hier auf der Erde begegnen, und in seiner Weisheit gibt er uns Zeit, sie zu bewältigen. Das Leben ist ein Balanceakt. Wir werden nicht immer glücklich sein. Wir werden nicht immer traurig sein. Es ist okay, vor Freude zu springen, und es ist okay, zu trauern. Es gibt Anfänge und Enden. Wir haben Hochs und Tiefs. Gott ist mit uns durch all das hindurch und hat Gründe für die Ereignisse in unserem Leben.

Gott ist der Herr der Zeit. Es spielt keine Rolle, in welcher Zeitzone wir uns befinden oder ob es Sommerzeit ist. Ich bin sehr dankbar, dass meine Zeit in Gottes liebevollen Händen liegt (Ps 31,16). Und egal, was passiert, Gott macht alles schön zu seiner Zeit (Pred 3,11).

Anmerkung:
[1] Im Heimatland der Autorin, den USA, beginnt die Sommerzeit seit 2007 am zweiten Sonntag im März um zwei Uhr morgens und endet am ersten Sonntag im November um zwei Uhr morgens. Der Senat hatte ein Gesetz verabschiedet, ab 2023 dauerhaft auf [die bevorzugte] Sommerzeit umzustellen. Das Repräsentantenhaus hat dem jedoch noch nicht zugestimmt. Für Deutsche gilt sowieso zu berücksichtigen, dass es in den USA vier Zeitzonen gibt, was 6 bis 9 Stunden Zeitdifferenz ausmacht.


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