Hoffnung - in Windeln gewickelt
Von Tammy Tkach

Wenn man das Alte Testament liest, das in erster Linie vom Messias und in zweiter Linie vom Volk Gottes erzählt, wird klar, warum Israel all seine Hoffnungen und Gebete an die Erfüllung dieser Prophezeiungen geknüpft hat. Im Laufe seiner Geschichte hat es viele schlimme, ja schreckliche Zeiten durchgemacht, darunter Gefangenschaft, Sklaverei, Exil in fremden Ländern und sogar Völkermord. Sie hielten ihre Hoffnung am Leben, indem sie die Prophezeiungen lasen, ihren Kindern die Geschichten erzählten und stets auf ihre Rettung warteten. Sie hofften noch Hunderte von Jahren weiter.

Eines Tages kam ihre Hoffnung, aber nicht so, wie sie es erwartet hatten. Ihre Hoffnung kam in Windeln, in einer Krippe liegend. Er wuchs auf die übliche Weise heran, vom Säugling zum Kleinkind, vom Kind zum Teenager und dann zum jungen Mann. Er war nur der Sohn eines Zimmermanns, wie konnte er also die Hoffnung der Welt und die Erfüllung all ihrer Träume sein? Die Juden ignorierten ihn nicht nur (wie könnte er der Eine sein?), sie töteten ihn und hofften dann weiter auf Rettung. Viele hoffen auch heute noch darauf, ohne zu wissen, dass Gott seine Versprechen nicht immer wie erwartet einhält.

Im 21. Jahrhundert hoffen wir immer noch auf Rettung. Jesus hat uns von unseren Sünden befreit und lebt jetzt in uns, aber wir leiden immer noch unter den Anfechtungen unserer zerbrochenen Menschheit. Wir warten auf die endgültige Rettung, aber wir wissen und verstehen jetzt, dass unsere Hoffnung zwar zunächst in Windeln gewickelt war, aber in unvorstellbarer Herrlichkeit wiederkommen wird. Ich kann mir vorstellen, dass es in keiner Weise so aussehen wird, wie wir es vielleicht erwarten, aber das Warten wird sich lohnen.❏


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