Wille und Weg
Von Tammy Tkach
Jetzt ist die Zeit des Jahres, in der wir über all die Dinge nachdenken, die wir gerne tun würden, aber wozu wir noch nicht die Gelegenheit hatten. Wir fassen Vorsätze, aber wie ich schon bei anderer Gelegenheit erwähnt habe, funktionieren Vorsätze selten. Unsere Vorsätze können gut sein, aber es hapert an der Umsetzung. Ich hatte mir vorgenommen, Saxophon spielen zu lernen, aber es ist nicht dazu gekommen. Auch andere Vorsätze sind auf der Strecke geblieben. Es heißt zwar, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Umgekehrt gilt dann auch: Wenn wir etwas nicht wirklich wollen, dann tun wir es auch nicht. Anscheinend gibt es Dinge, die unsere Aufmerksamkeit dringender brauchen. Tatsächlich finden wir immer Zeit, um unseren wahren Wünschen nachzukommen, auch wenn sie nicht die besten sind.
Wir sprechen auch oft darüber, wie sehr wir uns wünschen, Dinge für Gott zu tun, ihm und unseren Mitmenschen zu dienen und auch ein größeres Verlangen nach ihm und allen geistlichen Dingen zu haben. Aber auch hier gilt, wie bei anderen Punkten auf unserer Wunschliste, dass diese Dinge nachrangig werden können. Oft treten die dringenden Angelegenheiten des Lebens in den Vordergrund und manchmal geben wir unseren Vorsatz auf und verschieben ihn auf später.
Meine Wünsche und Absichten sind mal mehr mal weniger konkret, kommen und gehen, und verschieben sich mit schöner Regelmäßigkeit. Deshalb finde ich die Worte des Apostels Paulus in Philipper 2,13 so ermutigend: „Denn Gott ist es [nicht eure Kraft, sondern er ist es], der wirksam in euch wirkt, sowohl zu wollen als auch zu wirken [d. h. in euch das Verlangen und die Fähigkeit zu schaffen, eure Absicht zu erfüllen] zu seinem Wohlgefallen.“ Die Botschaft macht deutlich, woher unser gutes Verlangen kommt: „Diese Kraft ist Gottes Kraft, eine Kraft, die tief in uns steckt. Gott selbst will es so und arbeitet daran, was ihm die größte Freude bereitet.“
Wir können uns damit trösten, dass jeder Wunsch nach Gott, jede Tat der Liebe oder des Dienstes, alles Gute, von ihm kommt. Er wird uns ermutigen und befähigen, diese Wünsche zu erfüllen, und zwar immer auf eine Weise, die ihn ehrt und verherrlicht. ❏