Immer an Ihrer Seite

Von Michelle Fleming

Wenn wir vor einem schwierigen Schritt stehen, sei es in Bezug auf unsere Gesundheit, unseren Arbeitsplatz oder unsere familiäre Situation, fühlen wir uns oft allein. Wie können wir Schwierigkeiten, einschließlich Leiden, mit Mut und Hoffnung angehen? Wir können auf unseren älteren Bruder Jesus schauen und darauf, wie er sich in der Karwoche in unser Leid hineinbegeben hat – er hat ertragen, was keiner von uns ertragen könnte.

Heute ist Palmsonntag, auch bekannt als Passionssonntag. Normalerweise denken wir daran, dass Jesus auf einem Eselsfohlen ritt und mit „Hosanna!“-Rufen begrüßt wurde. Ein anderer wichtiger Aspekt dieses Tages im liturgischen Kalender betrifft die Absicht Jesu, als er in Jerusalem einzog. Das Wort Passion machte es deutlich: Er zog ein, um zu „leiden“.

Jesus war entschlossen und standhaft, denn er wusste um das ihm bevorstehende Leiden. Wir können mehr über seinen Wunsch und den Grund für seinen Mut und seine Hoffnung erfahren, wenn wir die Verse über den leidenden Gottesknecht im Buch Jesaja studieren. Obwohl diese Verse geschrieben wurden, um die Israeliten im babylonischen Exil zu ermutigen, können wir Parallelen zu Jesu Leiden in der Karwoche erkennen. Heute werden wir uns auf die Verse 4 bis 9 in Jesaja 50 konzentrieren:

Gott, der HERR, gibt mir die richtigen Worte, damit ich erschöpfte Menschen trösten und ihnen neuen Mut zusprechen kann. Morgen für Morgen weckt er in mir das Verlangen, von ihm zu lernen wie ein Schüler von seinem Lehrer (Jes 50,4 Hfa).

Der erste Teil des Verses zeigt uns, dass Jesus nicht nur ein offenes Ohr für das hatte, was Gott sagte, sondern sich auch Zeit nahm, „erschöpfte Menschen zu ermutigen“. Mit anderen Worten: Jesus bemerkte, dass andere um ihn herum erschöpft waren, vielleicht litten und Trost und Inspiration brauchten. Obwohl er wusste, was auf ihn zukam, benutzte Jesus seine „gut erlernten Worte“, um anderen zu helfen. Lesen wir weiter:

Gott der HERR hat mir das Ohr geöffnet. Und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurück. Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel (Jes 50,5-6 LUT).

Jesus wusste, dass sein Leiden nur ein Teil einer größeren Geschichte sein würde; es war nicht die ganze Geschichte. Beachten Sie, dass die Verse nicht sagen, dass er keine Angst hatte, als er den nächsten schwierigen Schritt tat. Es heißt, dass er sich nicht zurückzog und sein Gesicht nicht vor Beleidigungen verbarg. Das ist die Definition von Mut: Angst haben und trotzdem den nächsten richtigen Schritt tun. Woher kam der Mut von Jesus? Die Antwort finden wir in den folgenden Versen:

Aber Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden. Darum hab ich mein Angesicht hart gemacht wie einen Kieselstein; denn ich weiß, dass ich nicht zuschanden werde. Er ist nahe, der mich gerecht spricht; wer will mit mir rechten? Lasst uns zusammen vortreten! Wer will mein Recht anfechten? Der komme her zu mir! Siehe, Gott der HERR hilft mir; wer will mich verdammen? (Jes 50,7-9a LUT).

Während Jesus den Ereignissen der Karwoche entgegensah, können wir aus den Versen über den Gottesknecht bei Jesaja lernen, dass Gott, der Herr, nie von seiner Seite wich. „Siehe,“ schrieb Jesaja. „Gott der HERR hilft mir.“ Jesus hatte während der schwierigsten Woche seines menschlichen Lebens Mut und Hoffnung, weil Gott nie von seiner Seite wich.

Jesajas Leidensverse geben uns einen Blick hinter die Kulissen des Wunsches des Sohnes Gottes, der sich einem Leiden stellte, das wir uns nicht vorstellen können. Wir können verstehen, wie Jesus von Gottes Gegenwart getragen wurde und das Kreuz ertrug, weil sein Mitgefühl ihn dazu drängte, das Leiden auf sich zu nehmen und uns die Erlösung zu bringen.

Wenn wir selbst mit Widrigkeiten konfrontiert sind, können wir sicher sein, dass Gott, der Herr, mit uns ist. Ganz gleich, ob Sie mit Schwierigkeiten konfrontiert sind oder sich an einem friedlichen Ort befinden, seien Sie sich der ständigen Gegenwart des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes gewiss, hier und jetzt, und immer an Ihrer Seite.


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