1. Advent: Hoffnung
Von Joseph Tkach
In der ersten Folge unserer Adventserie befasst sich Dr. Tkach mit der Hoffnung auf das Kommen des Messias, auf den die Schriften der Propheten hinweisen.
Jetzt beginnt wieder die Adventszeit, in der viele Christen anfangen, sich auf Weihnachten vorzubereiten. In dieser und drei weiteren Folgen behandele ich vier Themen zum Advent: Hoffnung, Frieden, Freude und Liebe. Lassen Sie uns gemeinsam die Schriftstellen ansehen, die erhellen, wer Gott ist, warum er kam und was er uns geschenkt hat. Ich hoffe, Sie sind dabei …
Haben Sie schon einmal die Carlsbad-Höhle in New Mexico besucht? Ich war dort, als ich noch um einiges jünger war. Die Tropfsteinhöhle mit ihren riesigen unterirdischen Räumen ist wunderschön; in die meisten dieser Säle ist nie ein Sonnenstrahl gelangt. Ohne Licht herrscht dort unten absolute Dunkelheit. Stellen Sie sich meine Überraschung vor, als der Park Ranger die Beleuchtung ausschaltete!
Ich konnte meine Hand vor Augen nicht sehen. Während meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, kroch in mir ein Gefühl der Furcht und Angst hoch. Ich fühlte mich wie jemand, der für immer tief unter der Erde eingeschlossen ist. Endlich schaltete der Ranger eine Taschenlampe ein und beleuchtet die Decke des Tropfsteingewölbes. Obwohl sie nur etwas heller als eine Kerze leuchtete, erstrahlte das Licht die ganze Höhle und vertrieb die Dunkelheit. Ich muss Ihnen nicht sagen, wie erleichtert ich war, als ich das Licht sah und meine Furcht verschwand.
Dieses Erlebnis erinnerte mich an die Bibelstelle in Jesaja 9,1: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.“
Jesaja lebte in einer Zeit des Krieges und der Unsicherheit, in der es schien, als gäbe es keine Hoffnung auf Rettung vor Invasion und Besetzung. Das klingt nicht anders als in unserer heutigen Welt, nicht wahr? Er benutzte die Vorstellung von Licht und Dunkelheit, um die Gefühle des Volkes Israel zu beschreiben, das darauf hoffte und sich danach sehnte, aus seiner Not erlöst zu werden.
„Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich … , aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir“ (Jes. 60,2).
Während der Adventszeit denken wir daran, wie es gewesen sein muss, als die Menschen auf das Kommen des Messias hofften. Sechshundert Jahre vor der Geburt Christi, schrieb der Prophet Sacharja: "Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer …“ (Sach. 9,9).
Die Prophezeiungen müssen wie Sonnenstrahlen gewesen sein, in einer Zeit, da Finsternis und Angst Israel plagten. Aufgrund der Erfahrung mit dem völligen Blackout in der Carlsbad-Höhle spürte ich ein Unbehagen, das sich ähnlich wie Hoffnungslosigkeit anfühlte. Ich empfinde große Dankbarkeit, dass sich die Prophezeiung Sacharjas durch die Menschwerdung Jesu Christi erfüllt hat; er ist der Eine, der sagte: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh. 8,12).
Zu Beginn dieser Serie und je näher wir auf Weihnachten zusteuern, möchte ich kurz daran erinnern, was Advent eigentlich bedeutet. Das Wort stammt aus dem lateinischen Wort adventus, das „Kommen“ bedeutet, so wie in „das Kommen des Herrn“. Die Betrachtung des Themas Hoffnung erinnert uns daran, dass wir aus der Finsternis herausgeführt wurden und nun im Licht und in der Hoffnung Jesu Christi leben. Das sollten wir wirklich feiern!
Ich bin Joseph Tkach